Warum warnte NINA nicht vor verunreinigtem Trinkwasser?

02.11.2016

Themengebiet: Kommunales, Feuerwehr, Gesundheit, Kommunikation, Menschen, Rettungswesen und Katastrophenschutz, Verbraucherschutz

Großfeuer, Überschwemmungen oder gesundheitsgefährdende Trinkwasserbelastung. Neben Sirenen und Lautsprecherdurchsagen ist die Warn-App Nina des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) ein weiteres zeitnahes Alarmsystem. An die Infrastruktur angeschlossen ist auch der Rhein-Sieg-Kreis. Warum warnte dann Nina nicht auch, als Darmbakterien in Teilen des Eitorfer Trinkwassernetzes gefunden wurden?

„Während der Kreis eine Warnung herausgegeben und die Freiwillige Feuerwehr die Bevölkerung über Lautsprecher informierte hatte, blieb Nina still“, erinnert sich Alexandra Gauß. Der stellvertretenden Vorsitzenden der Grünen im Kreistag war das Ausbleiben der lokalen Warnmeldung bei einem Aufenthalt im Eitorfer Krankenhaus aufgefallen.

„Je mehr Kanäle genutzt werden, die Bevölkerung zu informieren und zu warnen, umso besser ist dies aus unserer Sicht“, meint Fraktionschef Ingo Steiner. Auch CDU-Fraktionsvorsitzender Torsten Bieber möchte gern wissen, ob es Gründe gab, die Warn-App nicht einzusetzen oder ob es sich hierbei um ein Versäumnis handelte. Das Ereignis in Eitorf lieferte den Anlass für eine Anfrage der schwarz-grünen Koalition.

Gefahreninformationen, die in der Warn-App erscheinen, können nur über das Modulare Warnsystem des Bundes (MoWaS) eingegeben werden. Prinzipiell können alle daran angeschlossenen Leitstellen Nina zur Warnung der Bevölkerung vor Gefahrenlagen nutzen. 

Zu welchen Ereignissen und bei welchem Ausmaß konkret über MoWaS und die App gewarnt wird, ist dabei die Entscheidung der Länder beziehungsweise der Kommunen und ihrer Leitstellen, der Feuerwehr oder der Polizei. Somit zeigt die App Warnungen an, die durch die angeschlossenen zuständigen Stellen herausgegeben werden. Wie und über welche Kanäle der Kreis lokal warnt, kann er also selbst entscheiden.

Nina ist eine Ergänzung der bisherigen MoWaS-Warnkanäle wie beispielsweise über Rundfunk, Internet oder Paging aber auch der Warnung vor Ort durch Sirenen oder Lautsprecherdurchsagen. Der Ausschuss für Rettungswesen und Katastrophenschutz soll sich in seiner nächsten Sitzung am 16. November mit der Frage befassen, wie die Warn-App in die Meldekette eingebunden ist.