
Themengebiet: Gesundheit
Erneut steht offenbar die medizinische Versorgung für die Menschen in der Region auf dem Prüfstand. Wie CDU und GRÜNE erfuhren, plant die Kassenärztliche Vereinigung (KV) erneut den Abbau von Notfallpraxen in Bonn. Demnach soll es künftig statt drei nur noch zwei Anlaufstellen für Patienten mit akutem Behandlungsbedarf geben.
Im Rhein-Sieg-Kreis ist nur eine Notfallpraxis der niedergelassenen Ärzte am Krankenhaus Siegburg eingerichtet, viele Patienten weichen daher auf das Angebot in Bonn aus. Anlass für die neue Sorge lieferte ein Medienbericht Anfang des Jahres über ein geplantes Pilotprojekt der KV- Nordrhein. In Bonn soll es in Zukunft nur noch Notdienstpraxen am Petruskrankenhaus und an den Unikliniken auf dem Venusberg geben. Die Siegburger Praxis steht nicht zur Diskussion.
„Wir brauchen hier frühzeitig Klarheit“, sagt Jörg Erich Haselier (CDU), „denn viele Menschen aus dem Kreisgebiet begeben sich im Notfall nach Bonn.“ Sollten sich die Berichte bestätigen, gehe es darum Verschlechterungen der Versorgungsstruktur zu verhindern. Insbesondere Menschen mit Behinderungen und Senioren sind aus der Sicht von Reiner Albrecht (GRÜNE) auf eine ausreichende und ortsnahe Versorgung angewiesen.
Für CDU und GRÜNE ist das Thema nicht neu. Im vergangenen Jahr hatten die im Kreistag vertretenen Fraktionen mit einem Resolutionsentwurf auf erste Pläne der KV Nordrhein reagiert, die eine Zusammenlegung der Bonner Notfallpraxen vorsahen. Seinerzeit hatte die Ärztekammer die geplante Umstrukturierung abgelehnt.
In einem Antrag für den Ausschuss für Inklusion und Gesundheitsausschuss fordern die Koalitionspartner jetzt konkrete Informationen über den neuen Vorstoß, welche Änderungen die KV vorsieht und welche Auswirkungen die Schließung von Notarztpraxen auf die Versorgung im Kreis hat.
Der Ausschuss für Inklusion und Gesundheit tagt am 2. März, 16 Uhr.
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