Arbeit schaffen - Wirtschaft fördern

Arbeit und Wirtschaft ausbauen

Der Rhein-Sieg-Kreis ist eine Wachstumsregion, in der es den Beschäftigten und den Unternehmen trotz aller Krisen auf den nationalen und internationalen Märkten gut geht. Wir wollen, dass dies so bleibt. Daher setzen wir uns auch weiterhin dafür ein, dass die Rahmenbedingungen für die Wirt-schaft im Rhein-Sieg-Kreis eine ständige Fortentwicklung ihrer Wettbewerbsfähigkeit ermöglichen. Wir setzen uns auch dafür ein, dass öffentliche Arbeitgeber und Dienstherren der Region erhalten bleiben. Dies gilt insbesondere für die Standorte der Bundeswehr.

Der Fachkräftemangel drückt heute auf die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft. Daher sind gut ausgebildete Mitarbeiter der Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit der vielen tausend mittelständischen Betriebe im Rhein-Sieg-Kreis. In den vergangenen Jahren haben wir daher in Bildung, Wissenschaft und Forschung investiert. Der Rhein-Sieg-Kreis ist zu einem der Landkreise mit den besten Hochschul-angeboten in Deutschland geworden. Diesen wichtigen Standortvorteil wollen wir ausbauen. Dazu ist die Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen, den Forschungseinrichtungen und den Betrieben in der Region zu intensivieren.

Wissenschaft und Forschung sind zugleich Impulsgeber für die Gründung von innovativen zukunftsträchtigen Unternehmen und Schaffung attraktiver Arbeitsplätze. Die erfolgreich betriebene Förderung solcher Existenzgründungen durch die BusinessCampus Rhein-Sieg GmbH an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg soll als Service-Angebot auch auf die anderen Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen der Region ausgeweitet werden.

Bestehende Arbeitsplätze können nur gesichert und neue geschaffen werden, wenn den Unternehmen entsprechende Gewerbeflächen zur Verfügung stehen. Das vorhandene Gewerbe-flächenangebot ist dank erfolgreicher Ansiedlungspolitik knapp geworden und muss daher bedarfs-gerecht angepasst werden. Wir streben dabei eine Balance von maßvoller Neuausweisung und der verbesserten Nachfolgenutzung bestehender Standorte an.

Das Rückgrat unserer Wirtschaft ist im steigenden Maße der schnelle Zugriff auf das Internet. Deshalb setzen wir uns für eine flächendeckende Versorgung mit schnellen Daten-Übertragungsmöglichkeiten für Bürger und Wirtschaft ein. Unsere Aufgabe der nächsten Jahre wird es sein, die Versorgung in allen Städten und Gemeinden des Kreises aufzubauen. Eitorf und Windeck sind Beispiele dafür, dass dies möglich ist.

Zunehmend erhält der Tourismus eine hohe Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung im Rhein-Sieg-Kreis und sichert Einkommen und Arbeitsplätze. Neu geschaffene touristische Angebote wie der Natursteig Sieg oder die Projekte der Regionale 2010 tragen dazu bei, dass über 600.000 Gäste mit mehr als 1,3 Millionen Übernachtungen in unseren Kreis kamen. Eine attraktive Freizeit-Infrastruktur sichert und steigert auch die Lebensqualität und den Wohnwert der Menschen in unserem Kreis und stabilisiert vor allem die Entwicklung im ländlichen Raum. Wir werden uns deshalb dafür einsetzen, die getätigten Investitionen für Freizeit und Tourismus nachhaltig und dauerhaft zu erhalten und auszubauen.

Standort stärken - Bonn-Berlin-Beschluss respektieren
Größter und wichtigster Arbeitgeber für die Region ist nach wie vor der Bund. Auch nach dem Umzug von Teilen der Regierung nach Berlin werden durch den Bund in der Region Bonn/Rhein-Sieg insgesamt etwa 60.000 Arbeitsplätze gestellt. Ein Umzug aller Ministerien nach Berlin hätte den Wegfall von der Hälfte dieser Arbeitsplätze zur Folge. Die CDU im Rhein-Sieg-Kreis setzt sich daher weiterhin mit Nachdruck für die Einhaltung des Bonn-Berlin-Gesetzes und die zugesagte faire Arbeitsteilung zwischen der Bundesstadt Bonn und Berlin ein.

Verkehrsangebote fortentwickeln

In unserer von Wachstum geprägten Region Bonn/Rhein-Sieg sind wir auf gute Verkehrswege angewiesen. Sie sichern das Zusammenleben der Menschen und sind die Lebensadern unserer Wirtschaft. Staus verursachen jährlich Kosten in Milliardenhöhe. Sie sind nicht nur volkswirtschaftlich schädlich, sondern sie gefährden Verkehrsteilnehmer und Umwelt.
Vor diesem Hintergrund und angesichts der anstehenden Rheinbrückensanierungen sind alle Maßnahmen ohne Tabus zu prüfen, die den drohenden Verkehrsinfarkt mildern können. Dazu gehören geeignete Alternativen zur Rheinquerung ebenso wie die Bereitschaft der großen Arbeitgeber in Bonn, noch mehr Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung anzubieten.
Neben den kurz- und mittelfristigen Maßnahmen müssen in unserer Wachstumsregion mit einem geschätzten Plus von 60.000 Einwohnern bis 2030 vor allem jene Maßnahmen angepackt werden, die von Fachleuten seit Jahren empfohlen werden. Das heißt, den Bau von Venusbergtunnel und Ennertaufstieg/Südtangente, um die Region aus dem Stau zu führen. Ohne diese Baumaßnahmen besteht die Gefahr, dass die ungelöste Verkehrssituation zum Investitionshemmnis wird und damit die Ansiedlung von Betrieben und die Schaffung von Arbeitsplätzen verhindert. Der sechsspurige Ausbau der A 565 ist keine Alternative, da sich laut Gutachter der zunehmende Verkehr dann statt auf vier auf sechs Spuren staut. Zudem setzen wir uns bei Bund und Land auch weiterhin für die Ortsumgehung in Much und Hennef-Uckerath ein.


Öffentlichen Nahverkehr stärken

Das weitere Wachstum in unserer Region und das damit ansteigende Verkehrsaufkommen lassen sich ohne einen funktionierenden Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) nicht bewältigen. Außer-dem sichert ein gut funktionierender ÖPNV die Mobilität der Menschen in unserem Kreis, insbesondere für die, die ansonsten über keine Alternative verfügen.
Um dieser weiterhin wachsenden Bedeutung des ÖPNV Rechnung zu tragen, wollen wir durch eine noch engere Zusammenarbeit mit den Verkehrsunternehmen und den benachbarten Kommunen eine flächendeckende Erschließung mit ÖPNV-Angeboten sicherstellen. Dabei bleibt die größte Herausforderung, einen bedarfsgerechten ÖPNV angesichts sinkender Bundes- und Landeszuschüsse weiterhin zu akzeptablen Preisen anzubieten und zu finanzieren. Als ersten Schritt haben wir daher das Liniennetz systematischer und verständlicher gestaltet, kreisweit einheitliche Takt- und Bedienungszeiten eingeführt sowie abweichende Linienwege für bestehende Buslinien vermieden. Auch die Einführung des Taxi-Busses als Ergänzung zum Angebot der Sammel-Taxen sowie die Einführung der ehrenamtlich betriebenen Bürgerbusse hat sich bewährt.

Darüber hinaus haben wir uns folgende Ziele gesetzt:

  • einen bedarfsgerechten Ausbau des Angebotes auf der Schiene, insbesondere im Hinblick auf die prognostizierten Fahrgastzahlen und die fehlenden Platzkapazitäten in den Zügen z.B. auf der Siegtalstrecke;
     
  • eine weitere Verbesserung der Anbindung der Städte Köln und Bonn an den Rhein-Sieg-Kreis;
     
  • den weiteren Ausbau der Regionalbahn 23 (Voreifelbahn);
     
  • Unterstützung des Ausbaus der S-Bahn-Linie S 13 von Troisdorf nach Bonn-Oberkassel mit Schaffung einer günstigen Umsteigeverbindung zwischen der S 13 und der Stadtbahnlinie 66 in Bonn-Vilich;
     
  • die weitere Verbesserung und Sicherstellung der Anschlussverbindungen, insbesondere beim Umsteigen zwischen Bus und Bahn;
     
  • einen weiteren Ausbau der Fahrgastinformationen, insbesondere an den Haltestellen des ÖPNV und durch Nutzung der neuen Medien;
     
  • sowie eine Steigerung der Attraktivität durch Verbesserungen bei der Barrierefreiheit, Sicherheit, Pünktlichkeit und Sauberkeit in den Fahrzeugen und an den Haltestellen.

Umwelt nachhaltig schützen, Naturgüter nachhaltig nutzen

Der Rhein-Sieg-Kreis zeichnet sich durch eine Vielzahl von Landschafts- und Naturschutzgebieten aus, die den besonderen Reiz der Gegend ausmachen. Eine nachhaltige, naturnahe Nutzung des Waldes unterstützt dabei die Ziele des Klimaschutzes und ist mit den heutigen Anforderungen durch Touristik und Artenschutz vereinbar. Dies gilt insbesondere für das Ökosystem des Siebengebirges. Dadurch wird der Kreis für seine Bewohner besonders lebenswert und ist auch Grundstein für einen wachsenden Tourismus. Sanften Tourismus fortzuentwickeln und den Schutz der Natur weiterhin zu sichern, sind unsere wesentlichen Ziele.

Dazu gehört die Verbesserung des Fußgänger- und Radverkehrs, gerade auch durch den Ausbau von Fuß- und Radwegen im ländlichen Raum. Entwicklungen wie das grüne C, die Renaturierung von Fluss-und Bachläufen bieten Potentiale, nahe der Bebauung naturnahe Areale zu schaffen. Hier wollen wir insbesondere bürgerschaftliches Engagement fördern.

Neben dem Schutz der Natur muss aber auch der Schutz der Menschen vor Umweltbelastungen stehen. Ein besonderes Problem stellt hier der Schutz vor Lärm dar. Lärm macht krank und wird persönlich als besonders störend empfunden. Ziel muss es sein, eine flächendeckende Erhebung über besondere Lärmbelastungen im Kreis und in den Gemeinden zu erstellen und gezielte Maßnahmen zu entwickeln, um sowohl im öffentlichen wie im privaten Raum die Entstehung von Lärm einzudämmen. Dazu gehört auch, dass der Kreis sich weiterhin aktiv für ein Nachtflugverbot am Flughafen Konrad -Adenauer sowie die Reduzierung des Bahnlärms entlang der Rheinschiene einsetzt.