Kinder und werdende Eltern verdienen eine gute Krankenhausversorgung

07.09.2023

Resolution für auskömmliche und nachhaltige Finanzierung von Kinderkliniken und Geburtshilfe im Kreisgebiet soll stationäre Versorgung sicherstellen

„In den vergangenen Jahren sind bereits vier stationäre Geburtshilfeabteilungen an Krankenhäusern im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis geschlossen worden“, fasst Andreas Sonntag, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion Rhein-Sieg, die aktuell dramatische Situation für werdende Familien zusammen. „Verblieben sind nur noch die beiden Abteilungen für Geburtshilfe der GFO Kliniken in Troisdorf, die das gesamte rechtsrheinische Kreisgebiet abdecken sollen. Das hat zu einer untragbaren Situation für werdende Familien, insbesondere im ländlichen Rhein-Sieg-Kreis, geführt. Die Belastung der Bonner Kliniken steigt, weil immer mehr Familien sich an diese wenden müssen, während die Versorgung für werdende Mütter im ländlichen Rhein-Sieg-Kreis akut gefährdet ist.“

„In Reaktion auf die angespannte Situation im Bereich der Geburtshilfe sowie der Kinder- und Jugendmedizin im Rhein-Sieg-Kreis wenden wir uns deshalb in einer wichtigen Resolution an die Landesregierung“, führt Daniela Ratajczak, Vorstandsmitglied der CDU-Kreistagsfraktion aus Bad Honnef und selbst Mutter von fünf Kindern, aus. „Unsere Resolution zielt darauf ab, die Landesregierung zur Überarbeitung der aktuell laufenden regionalen Planungsverfahren im Versorgungsgebiet 6 zu bewegen. Zu diesem gehören der Rhein-Sieg-Kreis, die Bundesstadt Bonn und der Kreis Euskirchen, also städtische und ländliche Gebiete, die sich schon aufgrund ihrer unterschiedlichen Struktur nur schwer miteinander vergleichen lassen“, so Sonntag weiter.

Ein Kernanliegen der Resolution ist deshalb die Forderung, eine Geburtshilfe leistende Abteilung einer bestehenden Klinik im ländlichen Bereich des rechtsrheinischen Kreisgebiets zu reaktivieren. Hiermit soll der Druck von den Kliniken in Bonn und Troisdorf genommen und eine stabile stationäre Versorgung im ländlichen Teil des Kreises zumindest ansatzweise gewährleistet werden. „Damit die Versorgung im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis tatsächlich sichergestellt ist, müssten rechnerisch mehrere Tausend Geburten pro Jahr durchgeführt werden können. Dass das von nur einer zusätzlichen Abteilung nicht gewährleistet werden kann, machen wir auch in unserer Resolu-tion genauso deutlich“, so Sonntag. Darüber hinaus spricht sich die Resolution grundsätzlich für eine Neuregelung der Finanzierungsstrukturen der stationären Geburtshilfe aus, die zukünftig nicht mehr durch Fallpauschalen, sondern mithilfe sog. Vorhaltepauschalen erfolgen sollte.

Neben der angeprangerten, akuten Unterversorgung im Bereich der Geburtshilfe fordern die Antragsteller eine dringende Unterstützung der Kinderklinik Sankt Augustin beim Ausbau in den Bereichen Pneumologie und Kinder- und Jugendpsychiatrie. Dr. Torsten Bieber, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion, betont: „Es geht nicht nur um die Finanzierung, sondern auch um die Versorgungssicherheit für unsere Kinder und Jugendlichen. Sie sind unsere Zukunft und verdienen eine medizinische Versorgung auf höchstem Niveau. Notzustände in den Kinder- und Jugendabteilungen der Kliniken müssen unter allen Umständen verhindert werden!“

Die vorgebrachte Resolution folgt auf vorherige Appelle des Kreistags und des Stadtrats in Bonn, die bereits auf die dramatische Situation hingewiesen haben. Hintergrund der erneuten Resolution sind die aktuell laufenden regionalen Planungsverfahren im Hinblick auf den neuen Krankenhausplan für das Land NRW. Ziel der Planungen des Landes ist einerseits, die medizinische Versorgungsqualität durch eine Zentralisierung der Leistungen zu optimieren, andererseits aber auch eine Versorgung der Bevölkerung mit Gesundheitsleistungen in der Fläche zu gewährleisten. Im aktuellen Prozess der regionalen Planungsverfahren werden die entsprechenden Gesundheitsleistungen in den sog. Versorgungsgebieten an die verschiedenen Krankenhäuser vergeben. Der Rhein-Sieg-Kreis wird in diesem Zusammenhang mit der Bundesstadt Bonn und dem Kreis Euskirchen als gemeinsames Versorgungsgebiet betrachtet.

„Die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger steht für uns an erster Stelle. Uns ist deshalb genauso wichtig, dass die kleineren Krankenhäuser etwa in Eitorf und Bad Honnef, die insbesondere für die Grundversorgung der Bevölkerung in der Fläche essenziell sind, finanziell auf festen Beinen stehen. Die aktuellen Informationen aus den regionalen Planungsverfahren machen uns vor diesem Hintergrund ernste Sorgen. Hier fordern wir das Land auf, dass auch sog. kleinere Krankenhäuser mit überwiegender Grundversorgung finanziell stabilisiert werden“, so Andreas Sonntag abschließend.