Asklepios Kinderklinik Sankt Augustin

02.02.2022

„Es bestanden und bestehen meinerseits keine Schließungsabsichten mit Blick auf die Asklepios Kinderklinik Sankt Augustin“

Das ist die wichtigste Aussage von Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU), der bereits jetzt auf den Offenen Brief der Kreistagsfraktionen von CDU und GRÜNEN vom 28.01.2022 mit einem vierseitigen Antwortschreiben reagiert. Er halte die Kinderklinik in der Region für sehr wichtig. Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS NRW) habe sich deshalb auch aktiv für die Erweiterung des teilstationären Angebots der Kinder- und Jugendpsychiatrie im letzten Jahr ausgesprochen, so Laumann weiter. Die beantragten zehn weiteren Plätze wurden in der Folge im September durch die Bezirksregierung bewilligt.

Die schwierige Situation der Kinderklinik lasse sich dagegen auf Entscheidungen aus der Vergangenheit zurückführen. „Karl-Josef Laumann geht in seinem Antwortschreiben sehr differenziert auf die schwierige Situation der Kinderklinik ein“, findet auch Andreas Sonntag, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion. „Dass die Entscheidung der vorherigen rot-grünen Landesregierung, dem Universitätsklinikum Bonn erhebliche finanzielle Mittel für den Bau eines Eltern-Kind-Zentrums bereitzustellen, für den Standort Sankt Augustin ein Bärendienst war, zeigt sich heute umso mehr. In der Folge ist Fachpersonal aus Sankt Augustin an das Universitätsklinikum Bonn abgewandert – ein Substanzverlust, der unmittelbar mit dem Zentrum am Bonner Venusberg zusammenhängt. Für die kinder- und jugendmedizinische Versorgung in Bonn und den linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis hervorragend, hat sich das Zentrum für den Standort Sankt Augustin zu einem erwartbaren Problem entwickelt.“

Dass eine mögliche Schließung der Kinderklinik Sankt Augustin in der Öffentlichkeit überhaupt diskutiert wird, führt Laumann unterdessen auf einen Antrag des Klinikträgers zurück, der finanzielle Mittel für die dauerhafte Schließung des Standorts beim Land NRW beantragt hat. Dieser Antrag ist bislang nicht zurückgezogen worden. „Dabei ist für uns zunächst nachvollziehbar, dass das Land bei Investitionen zurückhaltend ist, wenn für die Klinik gleichzeitig ein Schließungsantrag des Trägers vorliegt. Wir hoffen, dass Klinikträger und Ministerium diesen Knoten durchschlagen können. Hierbei unterstützen wir gerne – sofern sinnvoll und möglich“, so Sonntag abschließend.

Eine Antwort der Regierungspräsidentin der Bezirksregierung Köln Gisela Walsken (SPD) steht unterdessen noch aus.