Antwort zur Großbaustelle im Autobahndreieck sorgt für Unverständnis

25.06.2024

Verantwortliche sehen keine Möglichkeit, den Verkehrsfluss zu verbessern

„Dass die Verantwortlichen vermehrte Beschädigungen im Bereich vor der Behelfsbrücke festgestellt haben, wundert mich nicht. Dass gleichzeitig aber eine Änderung der Beschilderung als verkehrsrechtlich nicht zulässig gesehen wird, macht mich wütend. Hier zeigt sich wieder, dass unseren Behörden manchmal ein wenig mehr Pragmatismus und weniger Formalismus guttun würde“, kommentiert Dr. Torsten Bieber, Fraktionsvorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion, die Antwort auf die Anfrage der schwarz-grünen Kreistagskoalition zur Großbaustelle im Autobahndreieck Sankt Augustin-West.

In ihrer Antwort erklärt die sich für die Großbaustelle verantwortlich zeigende Deutsche Bahn AG (DB), dass man die Verkehrsführung unter den gegebenen Umständen bereits weitmöglich optimiert habe. Die aktuelle Bauphase dauere noch bis August 2025 an. Danach werde der Verkehr auf einen dann neugebauten Brückenteil geführt und bis 2027 der andere Teil der neuen Brücke begonnen. Bis dahin werde es weiterhin zwei verengte Abbiegespuren mit reduzierter Geschwindigkeit auf 40 km/h über die Behelfsbrücke geben – auf Vollsperrungen könne man dadurch aber immerhin verzichten. „Ein mehr als schwacher Trost“, so Bieber weiter.

„Eine Verbreiterung der Fahrstreifen ist nach Auskunft der Verantwortlichen aus verschiedenen Gründen nicht möglich. Die Verkehrsführung und Verkehrszeichen seien vor den Bauarbeiten mit der Autobahn GmbH und der Polizei abgestimmt. Aufgrund der festgestellten Beschädigungen am sog. Anpralldämpfer vor der Behelfsbrücke hätte man die Beschilderung aber ergänzt. Der Vorschlag unserer Kreisverwaltung, ein Schild anzubringen, das deutlich macht, dass beide Fahrspuren in ‚Alle Richtungen‘ führen, sei aber nicht autobahnkonform und damit rechtlich nicht zulässig“, fasst auch Oliver Krauß, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion, die Antwort der Deutschen Bahn zusammen. „Leider machen die Verantwortlichen noch nicht einmal Vorschläge, welche Beschilderung stattdessen rechtlich zulässig ist und weiterhelfen würde. In Betracht kommt beispielsweise ein Wegweiser, der für beide Fahrspuren die Fahrtziele Köln und Bonn/Königswinter aufzeigt. Die unzureichende Beschilderung führt jedoch neben daraus resultierenden, plötzlichen Spurwechseln zu einer langsamen Fahrtgeschwindigkeit im Baustellenbereich. Dieser schlechte Verkehrsfluss führt dann wiederum zu Rückstaus auf der angrenzenden B 56. Dass auch hier keine Verbesserungsmöglichkeiten gesehen werden, ist insgesamt sehr ernüchternd.“

 

Hintergrund:
Für den Ausbau der S13 erweitert die Deutsche Bahn aktuell die Straßenüberführung der A 560 über die Bahngleise in Sankt Augustin zwischen der Anschlussstelle Siegburg und dem Autobahndreieck Sankt Augustin-West. Die Großbaustelle sorgt täglich für ein Verkehrschaos in der Region und insbesondere die eingerichtete Behelfsbrücke für gefährliche Situationen.